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Als ich im Jahr 2007 tiefer in die digitale Deepsky-Fotografie eingestiegen bin, löste ich die Belichtungen noch von Hand mit einem arretierbaren Kabelauslöser aus.  Nachdem das Autoguiding vorzüglich funktionierte musste ich dennoch immer  am Teleskop ausharren und nachdem der interne Dunkelbildabzug gemacht worden war, erneut ein weiteres Bild manuell auslösen.

Da ich aber immer sehr gerne auch visuell beobachtet habe, störte dies meine visuelle DS-Arbeit erheblich. Ich schaute mich auf dem Markt nach preiswerten Automatikauslösern um, aber entweder waren diese sehr teuer und hatten. Funktionen, die mir für die Aufgabe zu "überladen" waren, oder es waren Auslöser mit "Mickey-Mouse" Tastaturen, die bei -10° Außentemperaturen mit Handschuhen im Winter nicht mehr zu bedienen waren. Daher entschloss ich mich selbst einen Timer zu entwickleln, Der Timer sollte folgende Aufgaben , bzw. Vorgaben erfüllen:

Hardwareanforderungen:

1. Anschluss über Paralleport oder PCMIA-Port meines Laptops
2. Lauffähig unter den Windowsbetriebsystemen NT,XP,Vista (32/64 bit)
3. Verwendbar an allen Canon DSLR's (damit ich den Timer meinen Astrokollegen zur Verfügung stellen konnte)
4. Hardware musste in einen 25 poligen Stecker passen und das Kabel zur DSLR sollte auch länger als 10 Meter sein dürfen

Softwaranforderungen:

1. Frei einstellbare Belichtungszeiten in Sekunden über ComboBox Auswahl
2. Frei einstellbare Spiegelvorauslösezeiten in Sekunden über ComboBox Auswahl
3. Frei einstellbare Vorgabe für Aufnahmen mit Darkframe und ohne Darkframe.
4. Stopmöglichkeit zwischen den Aufnahmen um das aktuelle Bild beurteilen zu können
5. Frei einstellbare Nachlaufzeit nach jeder Aufnahme um das Bild mit der EOS-Utility per USB auf den PC übertragen zu können
6. Sepupmöglichkeit um den Kanal des Parallelports und dessen IO-Adresse manuell festlegen zu können
7. Nachtmodus um den Timer in Nachtsicht zu zeigen
8. Möglichkeit einer Timervorgabe, wann die gesamte Aufnahmesequenz gestartet werden soll
9. Alle aktuellen Daten als diegitale Ausgabefenster.

Entwicklung:

Der Timer entwickelte ich  unter Microsoft Visual Studio 2003 ,Programmiersprache Visual C++, die Hardwareausgabe erfolgt über InpOut32.dll

Nach dem Systemstart meldet sich der Timer folgendermassen:


DSLRTimer


eingestellt sind jetzt hier 300 Sekunden Belichtungszeit, eine Spiegelvorauslösezeit von 1 Sekunde
jetzt kann man andere Einstellungen wählen und die "Start Belichtung" Taste drücken:

DSLRTimer

Hier sind jetzt 5 Sekunden Spiegelvorauslösezeit , 300 Sekunden Belichtungszeit  und 10 Aufnahmen eingestellt.
Im Fenster wird jetzt Spiegelvorauslösung angezeigt, sowie die aktuelle Zeit der Spiegelvorauslösung

DSLRTimer

Danach wird jetzt die Belichtungszeit aktiv und läuft von 300 Sekunden herunter auf 0. Dann erfolgt der Darkframe.

DSLRTimer

Jetzt Jetzt läuft das Darkframe mit der Einstellung interner Dark ab. Die Farbe hat jetzt auf Grün gewechselt, was zeigt, dass
jetzt wieder Licht gemacht werden kann. Die Aufnahme wird nicht gestört. Es gibt die Funktionstaste "Stop nach Darkframe"
Diese Taste erlaubt es, den Belichtungszyklus nach dem Dark zu unterbrechen um das letzte Bild genauer zu untersuchen. Dies zeigt das folgende Bild:
 
 
DSLRTimer


Nach die Stop-Taste wieder deaktiviert wurde, läuft die Belichtungssequenz nach dem Drücken der "Weiter-Taste" weiter:



DSLRTimer
    

Nach dem Betätigen der "Weiter" Taste wird jetzt die zweite Aufnahme gestartet. Nach der 10. Aufnahme bleibt der Timer im Idle-Status stehen.
Selbstverständlich kann der Timer auch im Tagmodus angestartet werden:

DSLRTimer

Hier noch kurz die SETUP-Einstellungen:

DSLRTimer


Defaultmäßig wird hier LPT1 eingstellt mit der Basisadresse 378 hex. Aber auch LPT2,LPT3 und PCMIA sind möglich

Die Hardwarebeschreibung des Timers vom Parallelport aus:

Hardwareaufbau Timer

Für entstehende Schäden, die durch falsch aufgebaute Timerhardware entstehen können,
übernehme ich keine Haftung (!)